Die Basis meiner Arbeit bildet die Individualpsychologie nach Alfred Adler und die Gesprächspsychotherapie nach Carl Rogers.
Die Individualpsychologie ist eine von Alfred Adler 1908 begründete Form der Tiefenpsychologie. Sie ist eine gemeinschaftsfördernde, ermutigende, zielgerichtete, sinngebende, ganzheitliche Psychologie, die den Menschen in eine gesunde Selbstverantwortung führt.
Wichtige Aspekte der Individualpsychologie sind
Ganzheitlichkeit drückt sich auch darin aus, dass der Mensch „ganzheitlich“ durchs Leben geht und nach seinen inneren Deutungen und gewonnen Überzeugungen lebt. Er entwickelt in den ersten Jahren seine ganz persönliche Art und Weise zu leben. Adler nennt dies den persönlichen Lebensstil. Diesen Lebensstil lebt der Mensch ganzheitlich und er wird in Erinnerungen, in momentanen Erlebnissen, in Träumen, in seinen Handlungen und Entscheidungen sichtbar.
Diese Art und Weise zu leben entwickelt der Mensch in den ersten Lebensjahren in seiner Herkunftsfamilie. Die Geschwisterkonstellation, die Beziehung zu Eltern und Geschwister, der Erziehungsstil, die Familienatmosphäre und die gelebten Werte tragen zur Entwicklung der Persönlichkeit bei. Die Bewertung des Erlebten und die persönliche Deutung geben nun dem Lebensstil die entscheidende Prägung. Dies geschieht unbewusst und auf der Gefühlsebene. Durch beraterische Begleitung können diese Deutungen ins Bewusstsein geholt und bearbeitet werden.
Wenn Adler von der
Finalität spricht, meint er die Ziele, die dem Mensch meist unbewusst sind. Sein
Denken und Handeln sind danach ausgerichtet, obwohl diese Ziele nicht ins
Bewusstsein kommen. Durch Reflexion können diese Ziele bewusst gemacht und
gegebenenfalls korrigiert und angepasst werden.
Adler betont in
seiner Theorie die Wichtigkeit des gesunden Gemeinschaftsgefühls. Der Mensch
ist auf Beziehung angelegt. Er ist auf die anderen Menschen angewiesen und will
zu einer Gemeinschaft dazugehören. Je mehr er sich in der Gemeinschaft mit
anderen Menschen gleichwertig und dazugehörig fühlt, umso mehr kann er gesunde
Beziehungen leben und zur Gemeinschaft aktiv beitragen. Je weniger
Gemeinschaftsgefühl der Mensch entwickelt, umso mehr muss er sich abgrenzen,
sichern und mit Überlegenheit, Macht, Rückzug oder Aggression reagieren. Das
schwache Selbstbewusstsein darunter wirkt wie ein Motor, der das System von
Minderwert und Überkompensation antreibt.
Aus der Betonung des Gemeinschaftsgefühls, das ein Grundpfeiler der
Individualpsychologie ist, können wir sehen, dass es sich nicht um eine
ungesunde Selbstverwirklichung handelt, sondern um eine gute Balance zwischen
der Einzelperson und der Gemeinschaft.
Das Menschenbild in der Individualpsychologie besagt, dass alle Menschen gleichwertig sind. Der Mensch ist ein Entscheidung treffendes, sozial- und zielgerichtetes Wesen. Der Mensch ist nicht Opfer, sondern eigenverantwortlicher Gestalter des Lebens. Er trägt die Ressourcen in sich, zur Familie und zur Gesellschaft beizutragen. Diese Stärken können durch Ermutigung aber auch durch ein gutes Zugehörigkeitsgefühl zur Gemeinschaft gestärkt und gefördert werden.
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